Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

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Oppel
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Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Oppel »

Hi zusammen,

hab meinen 32/35 DIDTA in Bearbeitung gehabt. Der ist auf meinem 2,5S Commodore drauf...

Was ich gemacht hab:
- komplett zerlegt und gerenigt
- Unterdruckmembran 2. Stufe neu
- Schwimmernadelventil und Schwimmer neu (waren im Dichtsatz dabei)
- mit neuem Dichtsatz wieder zusammengebaut

Außerdem hatte ich am Auto den Krümmer weg weil ich den Auspuff getauscht habe. Ist aber alles wieder dran mit neuer Dichtung :-)

So und nun das Symptom:
Die erste Fahrt war prima, da dachte ich mir alles wäre OK. Motor lieft echt super, egal wann oder wie.

Als ich nochmal gefahren bin hatte ich das Problem dass der Motor beim Gasgeben nach dem Abbiegen fast ausgegangen ist.
Und als ich dann in die Garage bin, war der Leerlauf ungefähr so:
rauf, runter bis er fast ausgeht, rauf und so weiter...

Also verdammt, passt was nicht. Habe mit Bremsenreiniger kein Problem am gesamten Krümmer / Vergasersystem finden können. Zündung mal mit Unterdruckschlauch abgesteckt, das "rauf runter" war genauso.

Nachdem ich im Leerlauf den Luftfilter runter gemacht hab, hab ich gesehen dass aus dem "Mischrohr" wo halt das Benzin rausgesaugt wird immer wieder Blasen und so Sprizter rauskommen.
Und immer wenn die Blasen kommen geht die Drehzahl rauf und wieder runter. Aha da sieht man wenigstens was :-)

Jetzt hab ich diese Teile im Verdacht:

- Schwimmerkammerbelüftung
- Schwimmernadelventil hängt oder Schwimmer hängt
- Benzinpumpe
- Benzinfilter / Schlauch (sieht aber OK aus)

Ach ja, die Kaltstartklappe geht komplett auf und bleibt auch offen. Passt also grundlegend.

Vielleicht habt ihr ne eindeutige Diagnose oder Tipps mit was ich anfangen soll?

Danke im Voraus!
Georg

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gintonic
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von gintonic »

Der Vergaser ist beliebt bei schrauberaktionen weil man an den Dingern so
Schön rumschrauben kann - da bin ich selbst auch so ein Kandidat.

Meine Reihenfolge um den Fehler einzukreisen

1. Kerzen anschauen Verbrennungsbild
2. Kompression messen - Vielleicht hat sich zwischen den Fahrten ein Ventilspiel verstellt (hatte auch mal ein solches Sägen) und alles ausprobiert....letztendlich war nur ein FUCKING Kipphebel locker
3. Zündzeitpunkt nochmal prüfen

Und den Vergaser gereinigt
Ultraschall oder nur rausgeputzt ?
Benzinfilter Sichtkontrolle

Dann den Vergaser halt nochmal zerlegen und schaun ob der Schwimmer fein schwimmt und gut beweglich ist

Just my two cents

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Thomas P.
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Thomas P. »

Moin Georg,
der Austritt von Kraftstoff aus dem Mischrohr ist nur eine Folge, nicht die Ursache. Das tritt in dem Augenblick auf, wo eine gewisse Strömungsgeschwindigkeit an dem Mischrohr herrscht, z.Bsp bei geöffneter Drosselklappe( wo es ja auch so sein soll). Wenn er es jetzt "ungefragt" tut, heißt das nur, daß er die Drehzahl von selbst anhebt und DANN 'was rauskommt. Daraufhin sackt die Drehzahl wieder ab, weil er überfettet und geht aus(oder fast). Das Spiel geht manchmal ewig, meistens stirbt er aber irgendwann ab.
Die Schwierigkeit ist die Ursache für die Drehzahlanhebung zu finden. Die muß nicht stark sein, etwas Nebenluft reicht schon, er dreht 500 U/min höher, aus dem Mischrohr "läuft's raus etc. Vielleicht macht deine 2.Stufe die Drosselklappe nicht exakt zu, minimal offen reicht absolut für dieses Symptom.
Leichte Nebenluft zw. Vergaserfuß und Brücke wäre ähnlich(glaube ich aber nicht), ebenso ein hängender Fliehkraft-Versteller des Verteilers( seltener als man glaubt).
Ventilspiel verstellt sich nicht so schnell in dem Maß, hat dann auch nur einen unrunden Motorlauf zur Folge, zu frühe Zündung würde den gesamten Leerlauf stetig anheben( es sei denn, du bist 20Grad daneben).
Viel Glück bei der Suche, wenn's gar nicht will kannst du gerne anrufen.
Thomas
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Oppel
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Oppel »

Hi zusammen,

danke für eure Antworten!

An den Ventilen hat sich nix geändert, das Ding hat Hydros und ist vorher auch normal gelaufen. Deswegen schließe ich den Bereich mal aus.
An der Zündung hat sich auch nix geändert. Schlauch zum Verteiler abziehen bewirkt dass sich das ganze Drehzahlniveau senkt, was m.E. normal ist.

Ich checke erstmal die zweite Stufe. Dann werd ich mal den Vergaserdeckel abschrauben und Schwimmer, Ventil und Belüftung überprüfen....
Werde euch auf dem laufenden halten :-)

Grüße,
Georg

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Oppel
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Oppel »

Habe Schwimmer, Nadelventil gecheckt und auf Verdacht den alten Schwimmer eingebaut. Hat nichts gebracht :-(

Werde das Abgas im Leerlauf checken, außerdem die Unterdruckleitung zur Automatik mit Unterdruck testen.
Und die Schraubem vom Krümmer nachziehen...

Was noch blöder ist dass das Problem nicht immer da ist.

vg,
Georg

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Oppel
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Oppel »

OK, grundsätzliches Problem wurde gefunden :-) :-) :-)

Checkliste war:

Unterdruckleitung zum Bremskraftverstärker geprüft: dicht
mit Messgerät Unterdruck zum Verteiler geprüft: dicht
mit Messgerät Unterdruck zur Automatik geprüft: dicht


Dann die Erkenntnis am Abgas: 0,3 Vol. % CO ist ein bisschen wenig. Ein alterfahrener Mechaniker hat die Leerlaufdüse rausgeschraubt. Durchgeblasen, fertig!
Das wars. War irgendein Dreck in der Düse. Witzigerweise hat sich der Dreck nicht immer sondern nur "fast" immer ausgewirkt.

Nachdem die Düse drin war haben wir Leerlauf CO und Drehzahl eingestellt. Seitdem ist der Leerlauf stabil, endlich!

Und er fährt wie niemals zuvor. Mag auch am GS-Auspuff liegen der seit kurzem dran ist, schätze ich hab 115PS + 8-)

Tobsen
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Re: Problem nach Solex DIDTA 32/35 Überholung

Ungelesener Beitrag von Tobsen »

Moin!
Habe den Beitrag erst heute gelesen. Problem ist typisch für die Diva! ;) Kleiner Tip: von Zeit zu Zeit die Leerlaufdüsen in Benzin auswaschen und anschließend ausblasen. Weiterhin, um das Ansprechverhalten des DIDTA zu verbessern: schauen, ob das Lager für das Gasgestänge (am besten neu!) in Takt ist, sowie die Hebelmechanik der selbigen an der Stirnwand. Da kann man einiges rausholen. Bei dem Vergaser ist es garnicht schlecht, ihn schon einige male, auch zerlegt, in den Händen zu haben. Hatte auch schon mal einiges über den Solex hier im Form geschrieben. Es gibt auch einen tollen Beitrag vom Ekki aus dem "Konkurrenzforum", der es wirklich in sich hat. Könnte ich Dir auch als Kopie zukommen lassen. Kann halt sein, dass der Vergaser ab und zu seine Zicken hat. Aber wenn er dicht ist und gut eingestellt ist, läuft er besser als ihm sein schlechter Ruf erlaubt!!!
Gruß
Tobi
Schluß mit lustig!
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