Hallo zusammen,Greaser hat geschrieben:...Tja, ein Hintern, zwei Oldies und kein GS/E Coupé dabei, das geht mit Sicherheit nicht dauerhaft gut Deshalb sind die Augen stets offen, auch wenn's zehn Jahre dauern sollte...
da zitiere ich mich doch erst mal selbst
Ja, ich habe es getan, so lange hat's nun doch nicht gedauert. Seit heute weilt wieder ein feuerrotes GS/E-Coupé in meiner kleinen Sammlung. Aber zunächst mal von Anfang an...
Es gab seit dem Verkauf meines letzten GS/E's eigentlich kaum einen Tag, an dem ich dem Wagen nicht nachgetrauert hätte. Ich fürchte, ich wiederhole mich da etwas...
Eines schönen Juli-Tages stöberte ich mal wieder in der Bucht rum, nachdem ich recht aufgeschlossen bin, hatte ich ganz Europa in meiner Suche einbezogen. Tja, dann schlug wohl der Blitz im Hirn ein. Ich habe "ihn" im Département Rhône-Alpes in Frankreich entdeckt. Echtes GS/E-Coupé, recht unberührt, sehr gute Substanz, aber Arbeit nötig. Rot, Vinyldach, Haube matt schwarz, neue Kupplung, überholter 2,8EC-Motor mit vielen frisch gemachten D-Jetronic-Teilen vom Nachfolger, aber noch der originale 2,5er GS/E-Kopf drauf. Ich weiß, die Verdichtung ist recht hoch dadurch... Bremsen von vorne bis hinten frisch gemacht. Werd's am Wochenende mal genauer inspizieren.
Ja, nun hatte ich Hummeln im Arsch. Also mal noch ein paar Details angefordert und Kleinigkeiten telefonisch abgeklärt. War ein interessanter Mix aus meinem fließenden Englisch, dem etwas rudimentären Englisch des Vorbesitzers und meinem eingerosteten Schul-Französisch. Aber - Opel verbindet... Ich hatte also mein Gebot platziert - und gewonnen Die Auktion endete übrigens am 2. August und ich erfuhr via Handy auf Schloss Dyck von meinem Glück.
Zuvor hatte ich natürlich meine Hausaufgaben gemacht und mal im Routenplaner gecheckt, welche Distanz mich erwartete, knapp 800km einfach, also nicht wirklich wild. So, nun war's natürlich Zeit, mit dem Verkäufer einen Termin zur Abholung zu vereinbaren. Ich hatte also gefragt, ob's ihm am jetzt kommenden Wochenende (23./24. August) passt. Als Antwort kam, dass es absolut in Ordnung sei, da er bis 18. August sowieso erst mal in Urlaub fahren wolle.
OK, da war dann wieder mein Problemchen, wie bekam ich den Schlurren aus Frankreich hier hoch? Transporter mieten - näh. Den LPG-Scorpio mit Autoanhänger runtertreten und wieder zurück eiern - näääääääh! Is ja ein Opel, also auf Achse. Dieser Entschluss brachte mich dazu, mal zu eruieren, welche Kennzeichen zur Überführung am Vorteilhaftesten wären.
Der Königsweg für uns deutsche wäre die rote 06er Nummer. Schied aus, mein Kumpel, der eine hat, ist mittlerweile zu weit weg (in Bayern...) Also Kurzzeitkennzeichen. Leider ist das am Rande der Legalität, da man die Dinger eigentlich nicht ausserhalb Deutschlands benutzen sollte. Es gibt zwar Nachbarländer, die ein Auge zudrücken, aber keine offizielle Anerkennung. Hmm, dann also irgendwie Exportkennzeichen in Frankreich organisiert. Damit ist man rechtlich sowohl dort, als auch in Deutschland einwandfrei unterwegs. Doch wie organisieren?
Während ich so in meinem Bürostuhl schaukelte und einen Plan spann, kam eine E-mail eines guten Freundes des Vorbesitzers. Es stellte sich heraus, dass die Jungs gemeinsam mit ihrem CLUB (wohl etwa mit unserer Alt-Opel-IG vergleichbar) für heute, den 22. August, anlässlich ihres 20 jährigen Club-Jubiläums einen Ausflug mit Werksbesichtigung in Rüsselsheim auf die Beine gestellt und der Vorbesitzer dies ganz vergessen hatte. Wie es wohl wäre, wenn wir uns in ihrem Hotel in MAINZ träfen.
Ich musste das etwa siebzehn mal lesen. Das konnte nicht wahr sein und wenn doch, dann gibt es wohl doch so etwas wie Schicksal. Das war zu einfach Die Karre wollte raus aus Frankreich und zu mir, keinem anderen. Keiner ausser mir hat geboten und dann fahren die Jungs mir den Wagen bis 150km vor die Haustür.
Bestens, also doch Kurzzeitkennzeichen
Hin mit der Bahn (Kismet, habe noch eines dieser Bahn-Spezialtickets für 29 Euro ergattert ) und zurück mit der "volltransistorisierten Feuerspritze" (Titel eines GS/E-Tests der Zeitschrift "hobby" aus dem Ehapa-Verlag, 1970). Ich sage Euch, das Ding geht ab wie ein Zäpfchen
Aber nun habe ich wohl genug geschwafelt, den Worten folgen Bilder. Habe noch keine selbst geknipsten, deshalb gibt's ein paar von meinen neuen französischen Freunden.
Bis dann
Michael