Getriebedemontage bei Commodore GS

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DerAndi
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Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von DerAndi »

Nabend,

Bei meinem Commodore A GS Tropft das Öl fleißig an der Getriebeglocke herab. Mein Gefühl sagt mir, es ist der Simmerring am hinteren Kurbelwellenausgang. Das Ersatzteil habe ich auch schon seit einiger Zeit hier liegen. Als Commodore Neuling ist mir aber nicht so ganz klar, wie ich das Getriebe von diesem riesig langen 6-Zylinder abkriegen soll, ohne die Karosse von der Vorderachse zu heben. Geht dies im eingebauten Zustand? Habe hier im Forum schon viel gesucht und gelesen, diesbezüglich aber leider noch nichts gefunden. Wenn ich mir die Sache so anschaue, finde ich es wird sicher knapp, könnte aber vielleicht gehen, wenn man den Getriebeträger und die Querverbindung der Lenkung abschraubt und dann den Motor-Getriebeverbund hinten ein paar Zentimeter absenkt. Allerdings könnte es genausogut eben nicht gehen. Hier gibt es doch bestimmt jemand, der mir sagen kann, wie es am besten klappt.

vielen Dank,
Gruß,
Andi

Minal
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von Minal »

hab das schon gemacht.. das geht, aber die achse vorne runter mit block dürfte entspannter sein... alle schrauben an der glocke lösen, wobei eine oben richtig
scheisse sitzt.. dann den ganzen schalthebel krams... und was sonst noch so rumhängt... getriebetraverse lösen und das getriebe absenken... kardanwelle nicht
vergessen... richtig lustigs wirds allerdings das ding wieder richtig zu platzieren... wenn du nen guten bauch hast, legst das getriebe auf bauch und fummelst es
wieder rein..

wenn ich was vergessen habe, steinigt mich, bei mir ist das jahre her dass ich das gemacht habe...

cheers
Minal

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DerAndi
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von DerAndi »

Hallo,

danke, Minal, für Deine Einschätzung.
mit der scheiße sitzenden oberen Schraube, wobei ich dachte ich hätte sogar zwei gesehen, die mir für jedes Werkzeug unerreichbar erschienen, hast Du genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Die macht mir die größten Sorgen. Aber wenn Du sagst Du hast das schonmal gemacht, wird es wohl irgendwie gehen. Auf Vorderachse habe ich eben keine Lust, weil ich ja da die Bremsschläuche und Kühlerschläuche usw. auch abnehmen müsste, wenn ich das nicht falsch einschätze. Und das fände ich dann gar nicht so entspannt..
Wofor ich noch ein bisserl Angst habe, dass sich der Simmerring in der Kurbelwelle genauso eingearbeitet hat, wie der an der Riemenscheibe vorne, den ich vor nem Monat getauscht habe. Diese durfte ich erstmal abdrehen und neu verschleifen, und mir nen Simmerring mit anderem Innendurchmesser besorgen. War ne richtig schöne Rille eingearbeitet vom alten. Aber jetz isser zumindest vorne rum wieder trocken ... Naja, man wird sehen. Werde ich die Sache halt demnächst mal angehen.
Ach Ja, das mit dem Bauch ist ne gute Idee, wird bei mir aber mangels selbigem nicht klappen. Als Ersatz hat mein nachbar aber ne Grube mit so nem fahrbaren höhenverstellbaren Auflegedings. das dürfte nen ähnlichen Zweck erfüllen :-)

Gruß,
Andi

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Cowboy
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von Cowboy »

Hi Andi,

Die Achse kannst Du an Ort und Stelle lassen.
Zum Getriebe Ausbau, reicht es, wenn Du das Hosenrohr vom Krümmer abnimmst und die Querstange vom Gasgestänge von der Spritzwand zu den Gasern entfernst. Wenn die Kardanwelle ausgebaut ist und die Getriebetraverse von der Karosse abmontiert ist, kann man den ganzen Block nach hinten kippen, bis der Block fast an der Spritzwand anliegt. Dann kommt man mit einer 15er Nuß und den jeweiligen Verlängerungen gut an alle Schrauben. Ein 15er Ringschlüssel der großzügig gekröpft ist, d.h. eigentlich der Ring nach etwa 5 cm um ca. 30 Grad abgewinkelt, tut bei der Sache auch gute Dienste.

So long,
Jack
Spinat ist wesentlich schmackhafter, wenn man ihn vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt!

METTO

Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von METTO »

Mosh,

du hast deine Riemenscheibe abgedreht und dir einen speziellen Simmerring gesucht. Okay, der Opel Baukasten kennt nur wenige Riemenscheiben für 4 oder 6 Zylinder mit oder ohne Servo. Ansonsten das was Cowboy sagt, hinten ablassen bis nicht mehr geht und Geduld ist das Zauberwort. Stell dir das Automatik Getriebe vor was den Peilstab an der oberen Beifahrerseite Getriebeglockeschraube angeflanscht hat. Ist es sicher das es Getriebeöl ist, riecht man bzw. sieht man sofort. Hatte auch schon das der Simmerring der Tachowelle eingegangen ist.

M

METTO

Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von METTO »

Mosh,

BtW, für'n hinteren Simmerring muß außer der Kardanwelle nichts ausgebaut werden. Kannst aber schonmal üben denn das Öl kommt von vorne. Aus dem Bauch raus ist deine Kurbelwelle genauso eingegangen wie die Riemenscheibe, also hohe Laufleistung bzw. Unwucht.

M

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DerAndi
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von DerAndi »

An Mettos Antworten hab ich gemerkt, dass ich wohl vergessen habe zu schreiben, dass es sich um ein Schaltgetriebe handelt, und nicht um eine Automatik. Vielleicht hätte ich auch korrekterweise Kupplungsglocke schreiben sollen, statt Getriebeglocke...
Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass das Öl aus dem Motor und nicht etwa aus dem Getriebe kommt.
Am besten gefallen hat mir die Ansage von Cowboy, die macht mir Mut, dass es so schwierig gar nicht wird, wie ich befürchtet habe.
Werd die Sache einfach mal angehen, an einem der nächsten Wochenenden. Und dann werd ich ja auch sehen, ob die Kurbelwelle einlaufspuren hat oder nicht. Wenn ja, weis ich eh nicht was ich machen soll. Die kann ich nämlich nicht mal eben in die Drehbank spannen wie die Riemenscheibe:-(

rek-c-coupe
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von rek-c-coupe »

DerAndi hat geschrieben: ...und dann werd ich ja auch sehen, ob die Kurbelwelle einlaufspuren hat oder nicht. Wenn ja, weis ich eh nicht was ich machen soll. Die kann ich nämlich nicht mal eben in die Drehbank spannen wie die Riemenscheibe:-(
Dann könntest du versuchen, den neuen WDR nicht so tief (oder noch tiefer) einzusetzen, so das die Dichtfläche auf einen anderen Teil der KW läuft.
Oder mit Schmirgel- und Polierleinen alles glätten.
Gruß Jörg

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DerAndi
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Re: Getriebedemontage bei Commodore GS

Ungelesener Beitrag von DerAndi »

Da ich die Arbeit inzwischen erledigt habe wollte ich noch ein kurzes Schlusswort schreiben.
Also, es funktioniert tatsächlich genau so wie Cowboy geschrieben hat. Und man kommt relativ entspannt an alle Schrauben ran, an die man ran muss. Bei mir war es sogar nichtmal nötig den Auspuff vom Krümmer zu trennen. Wäre auch nur mit ner Bohrmaschine gegangen :-) Es hat gereicht, während des schrittweisen Motorankippens den Auspuff hinten komplet aus zu hängen, den Hinterachsstabilisator auf einer Seite ab zu schrauben, und den Auspuff dann letztenendes auf die Hinterachse zu legen.
Blöd ist dann nur, wenn man nach dem ganzen Gefriggel merkt, dass der Simmering den man eigentlich tauschen wollte komplet trocken ist. Nach ein paar weiteren bangen Stunden, und einer "mit 5 Wagenhebern die Karosse von der Vorderachse und den Motor gleichzeitig hoch genug aus seinen Haltern" Aktion konnte ich dann die Ölwanne demontieren, und hatte den Schuldigen gefunden. Einen Riss in der Ölwanne, dort, wo die Rundung nach unten mit Gummidichtung wieder in die Gerade mit Korkdichtung übergeht. Aber dies nur am Rande erwähnt.

Grß, Andi

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